II. Verses: Für eine Innovationsexplosion!
3. Kämpfe um die Oberhand – Niedergang oder Aufbruch?
a. Kämpfe um die Oberhand
Es gibt innerhalb unserer Kirche einen zunehmend verbreiteten Diskurs: Pfarrpersonen ginge es zu gut. Sie seien faul. Denen müsse Beine gemacht werden. Sie hätten vor allem zu viel Einfluss. Sie müssten entmachtet werden. Dieser Diskurs muss wahr- und ernstgenommen werden. Er ist Teil eines Kampfes um die Oberhand, um die Gestaltungsmacht in der Kirche. Dazu kommt der Kampf zwischen ihren drei Ämtern. Er erschwert den Arbeitsalltag der Kirchgemeinden und reicht bis in die entsprechend aufgegliederte Verwaltungs- und Leitungsebene. Und noch ein weiterer Kampf sei hier genannt: Der zwischen den Geschlechtern.
b. Verdeckte Kämpfe sind toxisch
Diese Kämpfe sind eine Realität. Sie sind unvermeidlich. Sie sind Zeichen der Veränderung und somit notwendig. Als unterschwellige Grabenkämpfe allerdings haben sie zerstörerische Wirkung. Unerkannt drohen sie reine Machtkämpfe und neue Monokulturen zu befördern. Sie binden und verschleissen Kräfte, die für die Erneuerung verlorengehen. Dazu fördern sie die (zweifelhafte) Fähigkeit zu manipulativer Kommunikation. Diese macht ihr andersdenkendes Gegenüber wehrlos und ohnmächtig. Setzt den Verlust gegenseitiger Wertschätzung bereits voraus und vertieft ihn. Lässt auf kurz oder lang mit der Wertschätzung auch die Lust und Freude an der eigenen Tätigkeit verschwinden. Macht die Zusammenarbeit zur Quelle von Krankheit. Die zu erwartende Folge: Ein Rückgang des Interesses an einem Engagement in der Kirche. Sei dies bei freiwillig, ehrenamtlich oder beruflich Mitarbeitenden.
c. Offene, gestaltete Kämpfe als Zeichen des Aufbruchs
Es sind nicht die Kämpfe, die toxisch sind. Es ist die Art, wie sie geführt werden. Damit sie ihre konstruktive Kraft entfalten können, müsste dies bewusst, offen und transparent geschehen. So geführt, würden wir unser Gegenüber auch in Auseinandersetzungen ernstnehmen. Ihr/ihm auch dann auf Augenhöhe begegnen. Nur explizit gemacht können Haltungen und Positionen kritisch überdacht, Konflikte verstanden und gewendet werden. Räume und Rahmen dafür zu bieten, ist darum die aller notwendigste Leitungsaufgabe. Voraussetzung dafür, dass Kämpfe um die Gestaltungsmacht dem Aufbruch dienen. Dass sie eine noch viel umfassendere Vielfalt ermöglichen. Damit die gleichen Kämpfe von einem Zeichen des Niedergangs zu einem Zeichen der Lebendigkeit und Erneuerung werden.
Übersicht
1. Wir produzieren die Katastrophe
2. Wir haben keine Chance: Ergreifen wir sie!
II. Verses: Für eine Innovationsexplosion!
III. Bridge: Brachzeit – Kirchen-Sabbat! 1. Wer hat noch Kraft für einen revolutionären Schritt?
2. Exnovation: Raum für Neues schaffen
3. Ein Pfad zur Erneuerung: Brachzeit – Gesprächszeit
IV. Chorus: Evangelium? 1. Wie das Evangelium leben?
2. Imperative prägen unsere Kirchen – Zuspruch leben?
3. Evangeliums- und Innovationsexplosion
1. Wir halten das Kirchen-Gefährt auf dem Weg
2. Eine wundersame Wegverlängerung
3. Trost und Hoffnung?
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